Neubau Hotel Königshof
0894-NIE-MUC.DE-2013.14
Architect: Nieto Sobejano
Status: Competition (2014)
Clasification: 1 prize
Visualizer: Studio
Scale: Medium
Types: Hotel, Residential

Das Wettbewerbsgebiet liegt in der Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt am Karlsplatz, Stachus.

Anlass und Ziel des Wettbewerbs Das Hotel Königshof am Karlsplatz ist ein traditionsreiches,familiengeführtes, privates Fünf-Sterne-Hotel in München. Das Hotelgebäude mit 87 Zimmern kann trotz mehrfacher Umbauten und Anpassungen den zukünftigen Ansprüchen an ein Hotel der Fünf-Sterne- Kategorie kaum mehr genügen. Die existierende Bausubstanz ist erschöpft. Auch in architektonischer Hinsicht entspricht das Haus nicht der prominenten Lage an einem der zentralen Plätze in der Münchner Innenstadt. Die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit ist nur durch eine intensive und innovative Neuausrichtung und einer Erhöhung der Bettenzahl möglich.

Das Familienunternehmen Geisel, vertreten durch die Brüder Carl, Michael und Stephan Geisel, hat sich daher für einen Abbruch und Neubau des Königshofs entschieden. Es soll ein Gebäude entstehen, das die Anforderungen an ein modernes Hotel der Luxusklasse in besonderer Weise erfüllt und zugleich in architektonischer und städtebaulicher Hinsicht dem herausragenden Standort entspricht. Um für diese anspruchsvolle Bauaufgabe eine optimale Lösung zu erhalten, lobte das Familienunternehmen Geisel in enger Abstimmung mit der Landeshauptstadt München einen Realisierungswettbewerb aus.

Würdigung des Preisgerichts (Auszug) „Der Vorschlag von Nieto Sobejano Arquitectos gibt eine äußerst eigenständige Antwort auf die Wettbewerbsaufgabe. Städtebaulich folgt das Haus der Eigenständigkeit der in der Geschichte an dieser Stelle verorteten Bauten: dem Vorherrhaus, dem Hotel Belvedere und dem heutigen Hotel Königshof. Das klare Thema ist die Betonung, vielleicht die Überbetonung von Frontalität und Axialität der zum Stachus leicht geknickten Fassade. Das präzise und scharf geschnittene Volumen wird in der Mittelachse durch eine mehrfach in Lage, Breite und Tiefe verspringende Fuge (förmlich) zerteilt. In dieser spektakulären Raumkaskade befindet sich konsequenterweise die Erschließung des Hauses mit einer vertikalen Folge unterschiedlicher Lobby-, Aufenthalts- und vor allem Ausblicksbereiche. Die Verfasser sprechen hier von einem vertikalen Platz am Stachus. Die vorgeschlagene Rolltreppe zur Lobby im dritten Obergeschoss führt leider nur nach oben und nicht – mit Blick auf die Stadt – auch nach unten zum Ausgang.

Der Einschnitt aus dem Volumen wird durch die Materialisierung der Schnittflächen in sich auflösenden lamellenartigen Strukturen und großflächigen goldfarbenen Wandfolgen hervorragend umgesetzt. Die zunächst sehr schematisch wirkenden Fassadendarstellungen betonen letztlich die Absicht in der Materialisierung und Umsetzung einen einheitlichen, glatten Körper ohne jedes Relief als Gegenpart zum Justizpalast und zum Kaufhof von Theo Pabst zu setzen. Die Angemessenheit der bewusst fast entkontextualisierten und äußerst skulpturalen Setzung wird kontrovers diskutiert, zweifellos jedoch setzt sie ein überaus starkes Zeichen und der Entwurf verbreitet im inneren wie nach außen weltstädtisches Flair. Der grundsätzliche Ansatz, zum Stachus hin die Fassade zu öffnen und Gemeinschaftsflächen erlebbar zu gestalten sowie den Kontakt zwischen innen und außen herzustellen, ist ein außergewöhnliches Angebot an die Stadt.

Competition: Neubau Hotel Königshof | Post date: 26/05/2014 | Views: 4.063