Kindergarten und Musikprobelokal Schluderns
0567-SAA-BZO.IT-2011
Architect: Studio Architettura Associati
Status: Competition (2011)
Clasification: 3 prize
Visualizer: Studio
Scale: 1.526 ㎡ Medium
Types: Education, Nursery, School

Ziel

– der Kindergarten ist als klares, einfaches Gebäude konzipiert, dessen Funktionen und Gliederungen sofort lesbar sind; es soll mit seinen besonderen „Benutzern“ in Einklang stehen, d.h. es soll ein Gebäude für Kinder sein

– das Mehrzweckgebäude soll mehr Bedeutung erhalten, indem es als eigenständiges Bauwerk erkennbar bleibt – der Kindergarten und der Musikprobesaal sind funktionell und formell unabhängig voneinander gestaltet; sie sind beide als eigenständige Gebäude konzipiert, stehen jedoch in gegenseitigem Dialog und in Verbindung mit den anderen umliegenden öffentlichen Gebäuden (Grundschule und Mehrzweckgebäude)
– die neu überbaute Fläche ist so gering wie möglich gehalten, um somit den Freiraum optimal zu nützen

Konzept

Die Antwort auf diese unterschiedlichen Ansprüche finden wir in der einfachsten der in der Architektur angewandten geometrische Figuren, dem Quadrat. Der Kindergarten besteht aus drei gleichen, um die eigene Achse gedrehten quadratischen Elementen, die sich gegenübergestellt sind.

Dem Entwurfsgedanken folgend, soll trotz einfachster Formensprache eine große Vielfalt an Raumformen und räumlichen Artikulationen erreicht werden, analog dem Spielen von Kindern, die dank ihrer Kreativität mit einfachsten Gegenständen, ein “Universum” errichten können.

Der Kindergarten

Im mittleren Element, in dem sich der Eingang zum Gebäude befindet, liegen die Gemeinschaftsräume (Eingangshalle, Turn-/Bewegungsraum, Personalräume, Küche), während in den beiden seitlichen Elementen, jeweils auf zwei Etagen, die vier Gruppenräume untergebracht sind.

Unter formellem und strukturellem Aspekt sind alle drei Elemente naheliegend gleich. Sie unterscheiden sich nur im Kernbereich aufgrund ihrer unterschiedlichen Aufgaben: in den beiden seitlichen Elementen mit den Gruppenräumen liegen im Kern jeweils die Sanitärräume, im zentralen Eingangselement hingegen, sind dort die Treppe und der Aufzug untergebracht.

Der Eingangsbereich kann auch sehr gut als Gemeinschaftsraum, Aufenthalts- und Spielraum gestaltet werden.
Das Quadrat, als strukturierendes Element, kommt als Thema auch in den Gebäudeöffnungen zum Ausdruck. Großzügige quadratische Verglasungen sorgen für einen optimalen Tageslichteinfall und charakterisieren die Räume für Gruppenaktivitäten sowie auch die Bewegungs- und Ruheräume. Außer diesen großen Fensteröffnungen sind auch kleine vorgesehen, die der Größe der Kinder gerecht werden. Sie bieten besondere Ausblicke auf die Außenwelt.

Technische Räume, Magazin und Abstellraum finden im Untergeschoß des mittleren Gebäudekörpers Platz, strategisch günstig gelegenen, um bequem von allen Kindergartenbereichen erreichbar zu sein. Die Küche verfügt über einen getrennten Lieferanteneingang an der Nordostfront, in der Nähe der vorgesehenen Zulieferung zur Grundschule.

Freiräume

Im Gegensatz zum einfachen quadratischen Grundelement, steht die Vielfältigkeit der Außenflächen. Dank der volumetrischen Gliederung des neuen Gebäudes entstehen somit recht unterschiedliche Freiräume. Der Raum zwischen dem neuen Gebäude und dem bestehenden Mehrzweckgebäude wird zu öffentlichem Raum. Er dient nicht nur als Zugang zum Kindergarten, sondern verleiht auch dem Gemeindesaal mit seiner Großverglasung mehr Bedeutung. Die Freifläche, die im Südosten an die Grundschule und im Südwesten an die Provinzstraße grenzt, ist als Spielfläche dem Kindergarten zugeteilt.

Sie besteht aus einer Reihe von in Form und Größe unterschiedlichen Bereichen, die in ihrer Oberflächenbeschaffenheit jeweils anders gestaltet sind, wie z.B. Rasen, Sand„strand”, Teich, Hügel, oder sonstige interessante Attraktivitäten aufweisen (ein Häuschen, eine geheimnisvolle Grotte, Spielgeräte, usw.).

Das Musikprobelokal

Ein eigenständiges im Erdreich liegendes Gebäude, vollkommen autonom und vom Kindergarten separat gehalten. Es befindet sich im Bereich vor dem Kindergarten; seine Präsenz ist nur durch den Eingangspavillon gekennzeichnet, der einerseits die Treppe und den Aufzug beherbergt und andererseits den unterirdischen Räumen als Oberlicht dient.

Trotz seiner geringen Dimensionen ist der Pavillon der Blickpunkt der gesamten Aussenanlagen. Als Blickfang ist er schon von weitem sichtbar, sei es von der Kugelgasse, der Schulgasse und auch vom Fußweg, der am Friedhof entlang führt. Besonders abends signalisiert seine Beleuchtung den Anwohnern die Tätigkeiten der Musikkapelle.

Materialangaben und Tragstruktur

Der Kindergarten wird in Holz realisiert: es bewahrt in sich den Charakter des Urtümlichen, des Natürlichen und strahlt Wärme aus. Diese Eigenschaften tragen positiv dazu bei, die Wahrnehmungsfähigkeiten der kleinen Benutzer, denen dieses Gebäude gewidmet ist, anzuregen.

Dazu sind selbsttragende vorgefertigte Wandbauteile (Typ X-LAM) vorgesehen, die an Ort montiert werden. Dank einheitlicher Plattengrössen erlaubt dieses System eine schnelle Montage und einen sehr geringen Kostenaufwand.

Die Fenster, ebenfalls aus Holz, besitzen eine Dreifachverglasung, deren Zwischenräume mit Argon gefüllt sind. Aussenwände und Tragwände des unterirdischen Musikprobelokal sind aus Stahlbeton. Die Aussenwände sind auf der Innenseite gedämmt und im Bereich des eigentlichen Proberaumes mit Brettsperrholz verschalt.

Das Heizsystem soll an die öffentliche Fernwärmeanlage angeschlossen werden. Dank der kompakten Gebäudeform und der Konstruktionsart ist der Energieverbrauch so gering, daß das Gebäude dem Standard Klimahaus A entspricht.

Grundsätzlich werden nicht zertifiziertes Holz, Lacke, gesundheitsgefährdende Klebstoffe und sämtliche Materialien ausgeschlossen, die Schwermetalle enthalten. Besonderer Wert wird darauf gelegt, jegliche Art von gefährlichen Ecken und Kanten zu vermeiden.

Team: Orazio Basso, Davide Scagliarini, Alessandro Simonato | Post date: 27/08/2012 | Views: 2.618