Talstation Penkenbahn
0540-FÜG-AT-2013
Architect: Daniel Fügenschuh
Status: Competition (2013)
Clasification: 2 prize
Visualizer: Studio
Scale: Medium
Types: Intervention, Landscape

Die Entflechtung des Personenverkehrs ist ein wichtiger Entwicklungsfaktor für Mayrhofen und die Mayrhofer Bergbahnen. Dazu werden mit der Errichtung der neuen Penkenbahn zwei Maßnahmen gesetzt, die alle derzeit diskutierten Möglichkeiten verbindet.

Maßnahmen

Durch eine neue Brücke zwischen Tosbecken und dem südlichen Ende des zukünftigen Bahnsteigs der Zillertalbahn wird eine Zufahrt für Busse errichtet, die die Hauptstraße entlastet und auch nach der Verlängerung der Zillertalbahn weiter benutzbar bleibt.

Ein Vorplatz am Ziller südlich der Talstation bietet entsprechenden Platz für einen Wendekreis mit bis zu vier Bushaltestellen und leitet die Personen direkt in die Talstation.
Damit werden die wesentlichen Konzepte einer zukunftsfähigen Verkehrsanbindung nebeneinander umsetzbar:
Shuttlesystem aus dem Ort mit Bussen, um die Gäste nahe deren Unterkunft stressfrei und bequem abzuholen und zur Talstation und wieder zurück zu bringen wobei die Zufahrt nicht mehr über die überlastete Hauptstraße erfolgen muss.

Zukünftige Verlängerung der Zillertalbahn als leistungsstarker und emissionsarmer Zubringer mit Bahnsteig direkt unter der Talstation am Vorplatz der Station.
Last but not least wird es durch die Vergrößerung der Depot- und Verleihflächen in der Berg- und Talstation für Benützer der Penkenbahn zukünftig attraktiver die Talstation unbeschwerlich zu Fuß zu erreichen, was zur Verkehrsberuhigung beiträgt. Die Einführung einer Fußgängerzone für die Hauptstraße würde diese Tendenz verstärken.

Insgesamt kann mit den genannten Maßnahmen die Besucherfrequenz deutlich erhöht werden. Mehr Personen werden im Ort verweilen und flanieren wollen, was zur Verbesserung der Lebensqualität in Mayerhofen führt.

Die Erschließung der Bereiche wurde zentral in einer Achse entlang der Seilbahn angelegt und liegt somit zwischen Hauptstraße im Osten, südlichen Vorplatz mit den Bushaltestellen und dem zukünftigen Bahnsteig der Zillertalbahn im Westen an der Ziller. Die Kassenbereiche sind dieser Zone nördlich zugeordnet und befinden sich unter der Seilbahnachse.

Der Aufgang zum Bahnsteig der Bergbahn liegt neben dieser Zone gegenüber den Kassen und kann von den Kassen oder direkt vom Vorplatz aus erreicht werden. Der Bereich wird durch die Abfahrtsebene der Bergbahn großflächig überdacht.

Wer ins Depot oder zum Skiverleih möchte, kann dies über den ebenerdigen Shop oder über Treppe und Lift direkt vom Vorplatz mit Kassenbereich aus tun. Mit Snowboard, Schi und Schischuh ausgestattet, geht es dann auf kurzem Wege über die beiden Rolltreppen direkt in die Abfahrtshalle nach oben.

Das Geschäft orientiert sich zur Hauptstraße, ist aber auch vom Vorplatz, den Rolltreppen/ dem Aufgang zur Bergbahn gut einsichtig. Ein Teil der Verkaufsflächen wurde den Depot- und Verleihflächen im UG zugeordnet.

Räumliches und konstruktives Konzept

Pragmatisch betrachtet ist mehreren Gründen (aus brandschutztechnischen und auf Grund der Lärmbelästigung) ein Massivbau sinnvoll. Die Position der Bergbahn an der Hauptstraße liegt an einer räumlich beengten Stelle. Zur optimalen Leitung der Personenströme und um einen übersichtlichen und großzügigen Platz zu gewinnen, wird das Erdgeschoß so weit wie möglich von Nutzungen und Gebautem frei gehalten.

Das Obergeschoss entspricht einem Bahnhof. Hier wird über die Öffnungen im Dach die Bahntrasse in Szene gesetzt. Die Gebäudehülle bildet mit seinen glatten Betonoberflächen einen Hintergrund für die beeindruckende Konstruktion der neuen Seilbahntechnik, die dadurch besser wahrnehmbar wird. Die Lichtführung über das Dach verstärkt diese Absicht. Der Ausblick auf die bevorstehende Bergfahrt sowie das Ankommen in der Talstation am Ende des Ausflugs wird durch das Öffnen des Dach der Halle in Richtung Seilbahnstrecke entsprochen.

Post date: 27/09/2013 | Views: 1.641