0258-MDA-BSL.CH-2012
Status: Competition (2012)
Clasification: 4 prize
Visualizer: Studio
Scale: 11.500 ㎡ Large
Types: Cultural, Museum
Mit einem transparenten Erdgeschoss wollen die Verfasser der räumlichen Enge des Perimeters begegnen. Vier massive Erschliessungskerne stützen einem Tisch gleich die acht Obergeschosse. Inspiriert vom Guggenheimmuseum ist das Gebäude durch eine von oben nach unten führende Rampe erschlossen. Diese Konzeption wird auch städtebaulich sichtbar, indem die schiefen Geschossebenen räumlich wie tektonisch geschichtete Platten wirken. Im Effekt entsteht dadurch aber der Eindruck eines fünfgeschossigen Gebäudes, das in seiner Massstäblichkeit keinen Bezug zur Umgebung erhält.
Mit Sichtbezug auf den Mangrovenwald werden die Besucher über eine Doppelhelixtreppe ins Besucherzentrum im Untergeschoss geführt. Seitlich unter den Platz gebaut liegen das Auditorium und das Restaurant etwas peripher und die Belichtung über die Platzoberlichter ist wenig attraktiv. Mit Liften gelangen die Besucher dann ins 8. Obergeschoss, wo der Rampenrundgang beginnt. Entlang den Aussenfassaden umwinden die Rampen den Innenraum. Monoton, stets rechtsdrehend und mit langen, unattraktiven Abschnitten werden die Besucher entlang den Themenbereichen nach unten geführt. Geringe Raumtiefen behindern vor den Aquarieneinblicken den Bewegungsstrom. Einzelne Sichtbezüge in die Stadt sind nicht inszeniert und eher störend. Uninspiriert führt das letzte Rampenstück durch den künstlich beleuchteten Mangrovenwald, bevor der Rundgang wieder im Besucherzentrum endet. Zurück ans Tageslicht und in die Stadt sind der Shop und das Restaurant möglicherweise wegen ihrer peripheren Lage nicht besucht worden. Der architektonische Ausdruck der eingefärbten Betonfassade wirkt schwer und hilft nicht das Gebäude zu codieren.
Die Anlieferung des Restaurants erfolgt über einen Unterflurlift auf dem Platz. Die Anlieferung des Ozeaniums ist im Bereich des Veloweges entlang der Birsig über einen Warenlift vorgesehen. Diese Konzeption ist nicht machbar. Im Aussenbereich werden Eingriffe im Birsigraum vorgenommen, die nicht mit dem vorgegebenen Planungskonzept korrespondieren. Die Platzgestaltung überzeugt nicht. Die Dimensionierung der tragenden Betonfassade ist zu gering. Mit der Innendämmung werden bauphysikalische Probleme provoziert.
Der städtebauliche und architektonische Auftritt führt nicht zu einer Klärung der Situation an der Heuwaage. Aus betrieblicher Sicht verhilft die Besucherführung nicht zu einem gesteigerten Erlebnis.